Seit 1995 ist er mit Ausnahme von Sachsen nicht mehr bundesweit arbeitsfrei.

Auch wenn der Buß- und Bettag in Bayern längst kein gesetzlicher Feiertag mehr für alle ist, hat er in vielen Gemeinden der Region weiterhin einen festen Platz im Jahreslauf.

Am Mittwoch, 19. November 2025 öffnen zahlreiche Kirchen im Landkreis ihre Türen für Andachten, stille Gebete und thematische Gottesdienste. In evangelischen Gemeinde steht der Vormittag ganz im Zeichen der persönlichen Reflexion.

Viele Besucherinnen und Besucher nutzen die ruhige Atmosphäre der Kirche für eine Pause vom hektischen Alltag.

Neben den Gottesdiensten rücken auch gesellschaftliche Themen in den Blickpunkt. In mehreren Gemeinden werden Gesprächsrunden angeboten – etwa zu sozialer Gerechtigkeit, Frieden oder der Frage, wie ein respektvolles Miteinander gelingen kann. Schulen nutzen diesen Tag vereinzelt für Projekttage, während die evangelische Kirche erneut auf die Bedeutung des Religionsunterrichts und der Wertebildung hinweist.

Trotz seiner rechtlichen Einschränkungen bleibt der Buß- und Bettag damit ein besonderer Tag im Freistaat – leise, aber klar verortet zwischen Tradition und Gegenwart. 

Der Buß- und Bettag hat seine Ursprünge im Mittelalter und wurde 1532 erstmals offiziell in Straßburg abgehalten. Ein einheitlicher Termin wurde 1852 von der Eisenacher Konferenz vorgeschlagen und schließlich 1934 als gesetzlicher Feiertag eingeführt. Seit 1995 ist er mit Ausnahme von Sachsen nicht mehr bundesweit arbeitsfrei.

Durch die Feiertagsgesetze ist es in den meisten Bundesländern jedem Arbeitnehmer möglich, sich unter Hinweis auf religiöse Pflichten an diesem Tag freizunehmen. Es muss kein Urlaubstag genommen, allerdings muss deshalb auf Lohn verzichtet werden.

Nur in Sachsen ist der Buß- und Bettag weiterhin ein gesetzlicher Feiertag. In Bayern fällt an Schulen der Unterricht aus, für Lehrkräfte gilt jedoch Dienstpflicht. Häufig nutzen Schulen den Tag für pädagogische Fortbildungen – bekenntnisgebundene Lehrkräfte dürfen auf Wunsch fernbleiben. Die meisten Kitas bleiben ebenfalls geschlossen, weshalb viele Eltern Urlaub nehmen müssen.