Der Ursprung einer Dynastie
Um das Jahr 1115 ließen sich die Grafen von Scheyern auf der Burg Wittelsbach nieder – einem markanten Geländesporn im heutigen Aichach-Oberwittelsbach. Fortan nannten sie sich nach ihrem neuen Sitz: die Wittelsbacher. Aus der Burg Wittelsbach ging eine der bedeutendsten Herrscherdynastien Europas hervor, die über sieben Jahrhunderte Bayern als Herzöge, Kurfürsten, Könige und Kaiser regierte.
Archäologische Spurensuche und Anlagenstruktur
Grabungen der Jahre 1978–1980 legten Belege für mindestens drei Burgphasen frei – von einfachen Holz-Erde-Anlagen über steinerne Bauten bis hin zu einer weitläufigen Anlage mit Hauptburg und zwei Vorburgen. Die Gesamtfläche umfasste etwa 8.000 m², davon 3.000 m² für die Kernburg.
Das Ende der Burg
Im Jahr 1208 ermordete Otto VIII. von Wittelsbach den deutschen König Philipp von Schwaben – eine Tat, die 1209 mit der Schleifung der Burg geahndet wurde. König und Herzog Ludwig I. ließen stattdessen eine Kirche erbauen: die heutige „Maria vom Siege“.
Ein historischer Erinnerungsort
Auf dem ehemaligen Burggelände stehen heute noch Mauerreste, Wallanlagen, die gotische Burgkirche und das 1834 errichtete Nationaldenkmal. Seit 2020 ist der Burgplatz Ausgangspunkt des Wittelsbacher Geschichtspfads – ein idyllischer Rundweg mit sechs Infostationen entlang historischer Pfade, der zu weiteren Schauplätzen wie Unterwittelsbach führt.
Weiterführende Touren und Verbindungen
Rundwege und Lausch- oder Radwege verbinden die Orte Oberwittelsbach und Unterwittelsbach. Letzteres ist bekannt als Aufenthaltsort von Kaiserin Elisabeth („Sisi“) in ihrer Kindheit, im sogenannten „Sisi-Schloss“.
Quellen:
www.wdw.bayern
Wikipedia
Aichacher Nachrichten
Wittelsbacherland.de